Eine Handschriftenprobe wird häufig im Bewerbungsprozess verlangt – sei es in Form eines handschriftlichen Lebenslaufs, Anschreibens oder einer kurzen Schriftprobe. Oft dient dies der Erstellung eines graphologischen Gutachtens, dem Bewerber durch die Einreichung ihrer Unterlagen stillschweigend zustimmen. Auch wenn die Graphologie umstritten ist, setzen rund 15–25 % der Unternehmen – insbesondere im gehobenen Mittelstand – diese Methode zur Bewerberauswahl ein.
Im europäischen Ausland, beispielsweise in Frankreich, Italien und der Schweiz, ist die Handschriftenanalyse noch verbreiteter. Sie soll Rückschlüsse auf die Persönlichkeit des Bewerbers ermöglichen, da keine Handschrift der anderen gleicht. Ein graphologisches Gutachten bewertet unter anderem Charaktereigenschaften, die Arbeitsweise, die Kontaktfähigkeit sowie das Konfliktverhalten. Allerdings gibt es viele mögliche Fehlerquellen, die den Aussagewert einschränken.
Durch die zunehmende Nutzung von Computern und digitalen Geräten wird das handschriftliche Schreiben immer seltener geübt. Eine fehlerfreie, leserliche und optisch ansprechende Handschriftenprobe zu erstellen, kann daher zur Herausforderung werden. Es empfiehlt sich, sich vorab in das Schreiben mit der Hand „einzuschreiben“, um sich wieder an den Schreibfluss zu gewöhnen.
Eine gut vorbereitete Handschriftenprobe kann Ihre Bewerbung abrunden und – unabhängig von graphologischen Deutungen – Ihre Sorgfalt und Präzision unter Beweis stellen.
Hinweis: Die Informationen auf dieser Seite enthalten keine rechtsverbindlichen Auskünfte und ersetzen somit keine Rechtsberatung.
Quelle: JOBworld