Um im Gespräch eine Erfolg versprechende Strategie anwenden zu können, ist zunächst einmal wichtig herauszufinden, welche Motive der Einladung zum Vorstellungsgespräch zu Grunde liegen:
Diese Zusammenstellung macht deutlich, dass je nach Ausgangslage Ihr potenzieller Arbeitgeber an anderen Informationen interessiert ist, die er von Ihnen haben möchte.
Was Sie der Liste allerdings auch entnehmen können, ist die unterschiedliche Dringlichkeit des Handlungsbedarfs, eine neue Stelle zu besetzen. Was heißt dies für die Gesprächsführung?
Zunächst einmal können Sie davon ausgehen, dass Ihr Gesprächspartner das Gespräch umso entscheidungsorientierter führen wird, je dringender der Handlungsbedarf ist, und die Schilderung Ihrer Qualifikationen und Berufserfahrung wird einen umso größeren Raum einnehmen, je qualifizierter die zu besetzende Stelle ist.
Stellen Sie fest, dass Ihr Gesprächspartner das Gespräch entscheidungsorientiert führt, sind Sie gut beraten, zu der Entscheidungsfindung selbst aktiv mit beizutragen: Zeigen Sie Ihr aufrichtiges Interesse, geben Sie deutlich zu verstehen, dass Sie die Stelle sofort antreten können, und schildern Sie Ihre Qualifikationen sach- und praxisbezogen. Unter allen Umständen sollten Sie gegenläufiges Kommunizieren vermeiden.
Stellen Sie fest, dass es auf Ihre (Zusatz-) Qualifikationen und Berufserfahrung ankommt, beantworten Sie alle Fragen ausführlich. Stellen Sie dabei immer den Bezug zur ausgeschriebenen Stelle her, und begründen Sie, warum Sie genau der Richtige sind.
Deutlich weniger entscheidungsorientiert wird ein Gespräch verlaufen, in dem ein Nachfolger für eine sich abzeichnende Vakanz gesucht wird: Um "Reibungsverluste" zu vermeiden, wird in aller Regel nämlich eine Einarbeitungszeit (womöglich noch durch den künftig Ausscheidenden) eingeräumt. Infolgedessen wird es in einem solchen Gespräch weniger um Ihre bereits vorhandene Berufserfahrung und Ihr Fachwissen gehen (darum natürlich auch).
Vielmehr wird das Gespräch auf die Überprüfung Ihres abstrakten Denkens und des Erkennens globalerer Zusammenhänge zielen, und die Fragen werden eher um Ihre Interessen und Neigungen kreisen. Hingegen werden Defizite verziehen, wenn Sie zeigen, dass Sie sich ihrer bewusst sind und glaubhaft machen, aktiv an deren Behebung zu arbeiten.
Drei Aspekte sind hier für Ihre Strategie wichtig:
Am geringsten ist der Handlungs- und Entscheidungsbedarf im fünften Fall unserer Liste der Zielvorstellungen. Falls Sie sich auf ein solches Gespräch einlassen (schließlich ist es nicht schlecht, ein paar "Eisen im Feuer" zu haben), können Sie sich im Grunde auf einen entspannten Informationsaustausch einstellen.
Doch auch hier gilt es einiges zu beachten:
Machen Sie sich folgendes zur Grundregel: Unterstellen Sie stets, dass Ihr Gesprächspartner vor allem versuchen wird, Sie so gut wie möglich kennen zu lernen, und unterstützen Sie ihn dabei. Dazu ist Voraussetzung, ihm zunächst einmal positive Absichten zu unterstellen, um zu vermeiden, dass Sie ihrerseits an einer positiven (nicht: schönfärberischen) Darstellung Ihrer Persönlichkeit gehindert werden.
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Quelle: JOBworld