Auch für Sie als Antwortender ist es eine strategische Grundentscheidung, eine Frage als offen oder geschlossen aufzufassen. So können Sie z.B. die Frage "Wie haben Sie hergefunden?" die schlichte Antwort "Gut." geben, die offen gemeinte Frage also als geschlossen auffassen.
Dies hat für Sie allerdings Konsequenzen: Zunächst einmal haben Sie eine typische "Warming-up"-Frage kurzerhand erledigt und damit ein Angebot Ihres Gesprächspartners, über ein "unverfängliches" Thema sich gleichsam "warmzureden". Darüber hinaus kann Ihr Gesprächspartner zu dem Eindruck gelangen, es sei Ihr grundsätzlicher Wunsch, sofort und möglichst ausschließlich Klartext zu reden.
Er wird dann im weiteren Gesprächsverlauf grundsätzlich auf "unverfängliche" Fragen verzichten, spätestens dann, wenn Sie die zweite oder dritte unverfängliche Frage auf diese Weise erledigen. Der Vorteil ist natürlich ein Zeitgewinn, der den Schilderungen Ihres Werdeganges und Ihrer Fähigkeiten mehr Raum lässt; allerdings ist bei dieser Strategie auch Schluss mit Entspannungsphasen und Ruhepausen.
Weit problematischer ist allerdings, wenn Sie eine geschlossene Frage als eine offene "interpretieren": Sie laufen hiermit Gefahr, als geschwätzige Plaudertasche eingeschätzt zu werden. Insbesondere beim "Warming-up" (Erster Eindruck!) sollten Sie von dieser Strategie tunlichst absehen. Antworten Sie auf die Frage "Kann ich Ihnen etwas zu trinken anbieten?" also nicht: "Ach, wissen Sie, eigentlich trinke ich ja liebend gerne Orangensaft. Manchmal schmeckt mir Limonade auch sehr gut, aber jetzt hätte ich doch lieber ein Mineralwasser." (Das Sie von der Schilderung der Vorzüge alkoholischer Getränke die Finger lassen sollten, bedarf eigentlich keiner besonderen Erwähnung.)
Gerade in dieser Anfangsphase des Gesprächs kommt es darauf an, dass Frage- und Antwortstrategie im Einklang sind. Beantworten Sie eine geschlossene Frage also kurz und bündig, eine offene Frage ausführlicher, ohne Weitschweifig zu werden.
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Quelle: JOBworld