Diese Unterscheidung ist die grundsätzlichste, weil sie im Prinzip alle Fragetypen umfasst. Eine Frage ist geschlossen, wen sie nur eine Antwort zusässt: Ja, Nein, Vielleicht. Sie spricht daher, im Gegensatz zur offenen Frage, das komplexe Denken nicht an. Beispiele: "Sind Sie mit der Bahn hergekommen?" "Möchten Sie etwas trinken?"
Der Informationsgehalt der Antworten ist entsprechend gering, der Zeitgewinn, wenn es um weniger wichtige Dinge geht, die allerdings angesprochen werden müssen, ist hingegen enorm: Darin liegt die wichtigste strategische Entscheidung, da man den gesamten Stoff des Gesprächs vorab nach Wichtigkeit abstufen muss. Offene Fragen veranlassen dagegen den Antwortenden zu freier Formulierung. Entsprechend hoch ist der Informationsgehalt der Antworten, da bereits die Fragestellung möglichst umfassende Informationen aus ist. Beispiel: "Wie haben Sie hierhergefunden?" "Welches waren die Schwerpunkte Ihrer bisherigen Tätigkeit?" Eine offene Frage beginnt also meistens mit einem Fragewort. Doch gilt es auch hier, zweierlei zu beachten.
Aufgrund des hohen Informationsgehaltes sind offene Fragen die vorherrschende Fragetechnik im Vorstellungsgespräch. Allerdings werden geschlossene Fragen immer dann eingesetzt, wenn man vom Befragten eine ganz bestimmte Antwort erhalten will (Stichwort: Zeitgewinn). Sie signalisieren dem Befragten dann: "Fassen Sie sich hierzu möglichst kurz, dies ist ein Nebenthema!" Durch ihren zuweilen suggestiveren, weil verbindlichen, Charakter sind sie allerdings auch ein beliebtes Mittel, den Bewerber zur Zustimmung zu etwas zu bringen, dem dieser "normalerweise" nie zustimmen würde (Beispiel: Ja-Straße).
Hinweis: Die Informationen auf dieser Seite enthalten keine rechtsverbindlichen Auskünfte und ersetzen somit keine Rechtsberatung.
Quelle: JOBworld