Als "regulär" bezeichnen wir alle Gehaltsverhandlungen, die unter der Voraussetzung stattfinden, dass Sie schon länger für Ihren Arbeitgeber tätig sind und es auch weiterhin bleiben wollen. Damit soll nicht etwa gesagt werden, dass es bei Gehaltsverhandlungen in Bewerbungsgesprächen prinzipiell "irregulär" zuginge - sie sind nur nicht das, was einem in diesem Zusammenhang zuerst in den Sinn kommt.
Daraus ergeben sich einige Eigenheiten, die Ihnen nicht nur die strategische und taktische Vorbereitung, sondern auch die Gesprächsführung selbst beträchtlich erleichtern: So kennen Sie neben der wirtschaftlichen Lage der Firma und Ihrer eigenen Position in der Regel auch Ihren Gesprächspartner und können sich auf eventuelle Eigenheiten besser einstellen.
Das sollte Sie allerdings nicht zur Sorglosigkeit verführen, im Gegenteil: Gerade für Sie ist es wichtig, den richtigen Gesprächseinstieg zu finden und sich nicht gleich aus der Reserve locken zu lassen.
Fallen Sie also niemals mit der Tür ins Haus und sagen "Chef, ich möchte mehr Geld", und nennen Sie unter keinen Umständen als Erster eine konkrete Summe. Denn im ersten Fall fordern Sie eine Abwehrhaltung Ihres Gegenübers geradezu heraus, und im zweiten haben Sie dann Ihr Pulver womöglich schon verschossen (und die lange, sorgfältige Vorbereitung war für die Katz):
Stellen Sie stattdessen zunächst die Arbeit in den Mittelpunkt der Verhandlungen: Erklären Sie, dass Sie zu einem Beurteilungsgespräch erschienen seien oder mit Ihrem Gesprächpartner über Ihre Aufstiegschancen in der Firma reden wollten. Das ist legitim, und die Komponente Geld ist sozusagen von selbst im Thema enthalten - vor allem, wenn Sie sich bereit zeigen, in Zukunft "mehr Verantwortung" (sprich: eine andere, wichtigere oder zusätzliche Arbeit) zu übernehmen.
Eine weitere Möglichkeit ist zu fragen, wie zufrieden die Firma generell mit ihrer Leistung ist, und von dort auf Ihre Erfolge zu sprechen zu kommen.
Schließlich könnten Sie fragen, welche Perspektiven Sie im Unternehmen haben und was Sie tun können, um diese zu verbessern. Stellen Sie danach Ihre bisherigen Leistungen heraus. So ergibt sich fast zwanglos die Möglichkeit nachzuhaken, was diese der Firma wert sind.
Wie und womit Sie weiterhin argumentieren können, haben wir bereits in den Abschnitten über die Strategie und die Taktik ausführlich dargelegt, daher hier nur noch einmal zur Erinnerung:
Ist bis jetzt alles gut gelaufen? Gratulation! Dann müssen Sie jetzt nur noch zweierlei vermeiden.
Die Besonderheiten der Gehaltsverhandlung
Was macht Gehaltsverhandlungen so schwierig?
Die Strategie: Festlegen, was Sie erreichen wollen
Die Taktik: Fehler vermeiden, Schwächen nutzen
Hinweis: Die Informationen auf dieser Seite enthalten keine rechtsverbindlichen Auskünfte und ersetzen somit keine Rechtsberatung.
Quelle: JOBworld